Der Wiederanfang

 

 

Jedem Wiederanfang geht ein Ende voraus.

 

Dieses Ende begann lange vor Beendigung des zweiten Weltkrieges. Von den Nationalsozialisten wurde der „Deutsche Schützenbund“ am 15. August 1933 zwangsweise aufgelöst und als „Deutscher Schützenverband“ dem so genannten „Deutschen Reichsbund für Leibesübungen“ angeschlossen.

 

Der „Westfälische Schützenbund“ wurde am 1. Januar 1937 aufgelöst. Fortan wurden also die Richtlinien vom Staat vorgegeben. Es hat wohl auch einen Neuanfang im Vereinsregister gegeben, denn die alte Registernummer VR33 war dann plötzlich VR2. So existierte der Verein bis Kriegsende.

 

Nach dem verlorenen Krieg ordneten die Besatzungsmächte an, die Sportwaffen abzugeben , Uniformen und Orden durften nicht mehr getragen werden und Vereinseigentum wie der Schießstand wurden beschlagnahmt.

 

Die Löschung im Vereinsregister war so gesehen nur folgerichtig. Dies alles wurde von den Besatzungsmächten angeordnet, um zu verhindern, dass nationalsozialistisches und militärisches Gedankengut wieder aufleben konnte.

 

Bei Kriegsende 1945 schien es, als sei der Schützengedanke endgültig begraben. Jeder Einzelne war mit sich selbst beschäftigt, um die Folgen des Krieges zu überwinden. Aber der Schützengeist war wohl nicht gestorben, denn schon 1946 wurde den „Historischen Deutschen Schützenbruderschaften“ des Rheinlandes und Westfalen von den Behörden erlaubt, in Schützentrachten öffentlich aufzutreten. Die Argumentation dieses Verbandes zum deutschen Schützenwesen setzte sich gegenüber den Behörden bis 1950 langsam auch in anderen Landesteilen durch und so durften nach dem Grundgesetz Schützenvereine im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen wieder gegründet werden.

 

Der „Deutsche Schützenbund“ wurde dann am 16.September 1951 in Frankfurt am Main wieder gegründet, und der „Westfälische Schützenbund“ am 25. Februar 1951 in Dortmund. Doch schon vor Wiedergründung dieser Verbände fanden sich am 25. 10. 1950 sechzehn Lüner Mitbürger in der Gaststätte Mork am „Alten Markt“ ein, um den Verein wieder aufblühen zu lassen.

 

Diese Gründungsmitglieder waren :

 

Alfred Coers, Ernst Schmidt,

Karl Hedtkamp, Hans Weistropp,

Heinrich Brosterhues, August Veltrup,

Carl Lenzen, Emil Hedtkamp,

Erich Kemper, Josef Vornweg,

Bernhard Fittinghoff, Hubert Averbeck,

August Walterbusch, Theodor Füßmann,

Johannes Sondermann und Karl Mork

 

Den vorläufige Vorstand bildeten :

 

Alfred Coers (Kaufmann) als 1. Vorsitzender

Karl Hedtkamp (Installationsmeister) stellv. Vors. und Geschäftsführer

Theodor Füßmann (Metzgermeister) Schriftführer

 

 

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Auf der Generalversammlung am 26.4.1952 wurde dann ein neuer Vorstand

gewählt und zwar:

 

Kurt Beckmann: 1. Vorsitzender

Karl Hedtkamp: 2. Vorsitzender

August Walterbusch: Schriftführer 

Heinrich Brosterhues: 1. Kassierer

Wilhelm Larsen: 2. Kassierer

W. Moser: Pressewart

 

Am 11.April 1953 wurde dann vom Vorstand die Eintragung in das Vereinsregister beim Amtsgericht Lünen angemeldet (bis 1964 - V.R. 108 danach V.R. 243) .

 

Ein letzter großer Meilenstein in der Vereinsgeschichte war die Einweihung unseres neuen Schießstandes in der Geist am 17. Mai 1958. Er wurde nach langen Vorbereitungen und intensiver Mitarbeit durch materielle, finanzielle und körperlicher Unterstützung der Schützenkameraden errichtet. Sachverständige des Deutschen Schützenbundes sagten damals, dass es eine der schönsten Anlagen in Nordrhein-Westfalen sei.

 

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Schützenverein dann alle Grundvoraussetzungen für die Zukunft geschaffen, um das Schützenwesen in Lünen wie in alten Zeiten weiterleben zu lassen.