„Hubertus“ - Schutzpatron der Schützen und Jäger

 

 

(Geschrieben und vorgetragen anlässlich des Hubertusfestes von Lüner Schützenverein von 1332 e. V. am 07. November 1998 durch Schützenbruder Horst Hermann Weischenberg)

 

Ich – St. Hubertus – Bischof von Maastrich-Tongern und Lüttich, bin heute extra aus den Ardennen mit meinem Jagdhund „Paulino-Hubertus“ gekommen, um anlässlich des diesjährigen Hubertusfestes euch meine Aufwartung zu erweisen und dem Lüner Schützenverein von 1332 e. V. zu seinem 666-jährigen „Schnapszahljubiläum“ zu gratulieren.

 

Ich – St. Hubertus – wurde als fränkischer Edelmann im Jahre 655 n. Chr. geboren.

Als Glaubenbote in dem schwer zugänglichen Waldgebiet der Ardennen wurde ich 709 n. Chr. Nachfolger des ermordeten Bischofs Lambertus in Maastrich-Tongern, später in Lüttich.

 

Verstorben bin ich im Jahre 727 n. Chr. und wurde in der Peterskirche zu Lüttich beigesetzt.

 

Mein missionarischer Eifer und mein Wohltätertum müssen offenbar außergewöhnlich gewesen sein.

Mehrere Wunder, die ich vollbracht haben soll, werden mir zugeschrieben.

 

Deshalb wurde ich in der Bevölkerung sehr verehrt und als heilig angesehen.

 

Die „Erhebung meiner Gebeine“, d. h. meine Exhumierung erfolgte am 3. November 743, meine Heiligsprechung 744 und die Überführung meines Leichnams 825 in das Benediktinerkloster – Andain – ( südöstlich von Namur ) in den Ardennen gelegen.

 

Die Mönche nannten daraufhin das Kloster –„St. Hubert“- . es wurde Ziel vieler Wallfahrer.

 

Der Reliquienschrein und meine Gebeine gingen in den Wirren der Hugenottenkriege 1568 verloren. Nach Restaurierung der Wallfahrtsstätte ist die Basilika noch heute Zielpunkt zahlreicher Besucher, insbesondere nordwestdeutscher Jäger und Schützen, um ihren Schutzpatron, den heiligen Hubertus, zu huldigen.

 

Mein Name wird besonders mit der Hirschlegende in Verbindung gebracht, sie wurde aber erst 600 Jahre nach meinem Tode mir nachgetragen.

 

In dieser Legende wird überliefert, das ich, Hubertus, nachdem meine junge Frau „Floribona“ bei der Geburt unseres Sohnes „Floribert“ starb, mit Gott und der Welt verfallen war und unter Missachtung der göttlichen Gebote nur noch der wilden Jagd nach lebte, um dabei mein Leid zu betäuben.

 

An einem Feiertag habe ich einen kapitalen Hirsch verfolgt, sonderlich groß und schön – und mit Hilfe meiner Hundemeute gestellt. Als ich mich anschickte, ihn zu erledigen, sah ich zwischen den Geweihstangen das Kreuz des Herrn aufleuchten. Zugleich hörte ich eine Stimme, die mich zur Umkehr ermahnte. Ich bin in die Knie gesunken und habe gelobt, nur noch der Verbreitung des christlichen Glaubens zu dienen.

 

Aus diesem Erlebnis und meinem Gelübde soll ich – Hubertus – befähigt gewesen sein, ungewöhnlich viele Erfolge in meiner missionarischen Tätigkeit gehabt zu haben, die mir sogar die Würde des Bischofs einbrachte.

 

Der tiefere Sinn der Legende mit dem kreuztragenden Hirsch ist nicht nur für Jäger und Schützen, sondern für alle Menschen die göttliche Ermahnung, das eigene Handeln zu überprüfen, eine hohe Rangordnung des Lebensauftrages anzustreben, Fairneß dem Menschen und allen Kreaturen zu üben, sich immer wieder neu dem Guten zu verpflichten, den Schöpfer im Geschöpfe zu ehren!